Buy-and-Hold-Strategie
Milan Koschmieder und Florian Anderl 16.01.2025 Investment
Langfristig planen, strategisch anpassen
Eine weit verbreitete Faustregel der Vermögensanlage lautet: Je länger die Anlagedauer, desto planbarer wird die Rendite. Diese Erkenntnis bildet das Fundament der sogenannten Buy-and-Hold-Strategie, die jedoch häufig missverstanden wird.
Was bedeutet Buy-and-Hold?
Buy-and-Hold heißt nicht, dass ein einmal zusammengestelltes Portfolio für immer unverändert bleibt. Vielmehr geht es darum, langfristig in einem breit gestreuten Portfolio investiert zu bleiben. Dabei sollten Anpassungen im Portfolio nicht als Versuch gesehen werden, kurzfristige Marktbewegungen vorherzusagen, sondern als Reaktion auf strategische Entwicklungen in der Weltwirtschaft.
Die Weltwirtschaft ist ständig im Wandel. Um von diesem Wandel zu profitieren und Risiken zu minimieren, ist es notwendig, das Portfolio regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Dabei sollten Änderungen nur vorgenommen werden, wenn sie einen klaren strategischen Vorteil für die Zukunft bieten.
Beispiel: Rebalancing am Portfolio
Ein praktisches Beispiel: Angenommen, Sie investieren heute in ein Portfolio, das zu 70 % aus dem MSCI World und zu 30 % aus dem MSCI Emerging Markets ("Schwellenländer") besteht. Dieses Verhältnis reflektiert die gewünschte Risikostruktur und entspricht Ihrer Anlagestrategie.
Nach einigen Jahren könnten jedoch die Emerging Markets deutlich stärker wachsen und höhere Renditen erzielen. Durch diese Entwicklung verändert sich die ursprüngliche Gewichtung, und Ihr Portfolio könnte dann zu 40 % aus MSCI World und zu 60 % aus MSCI Emerging Markets bestehen.
Das ist problematisch, da diese Verteilung weder Ihrer ursprünglichen Risikostruktur entspricht, noch die tatsächliche wirtschaftliche Bedeutung der Regionen in der Weltwirtschaft abbildet. Eine solche Verschiebung kann das Risiko des Portfolios erhöhen.
Achtung: Dieses Beispiel stellt keine Anlageempfehlung dar, sondern wird aufgrund seiner Bekanntheit im Internet genutzt.
Anpassung an eine sich wandelnde Weltwirtschaft
Restrukturierung geht über das bloße Wiederherstellen der ursprünglichen Gewichtung hinaus. Es bedeutet, das Portfolio gezielt an veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen anzupassen. Während ein heute gewähltes Portfolio beispielsweise die aktuellen wirtschaftlichen Verhältnisse gut abbildet, kann sich dies in Zukunft ändern – sei es durch die Verschiebung von Wachstumszentren zwischen Regionen oder durch das Aufkommen neuer Schlüsselbranchen wie erneuerbare Energien, künstliche Intelligenz oder Biotechnologie. Eine Restrukturierung ermöglicht es, solche Trends frühzeitig zu berücksichtigen und das Portfolio strategisch für die Zukunft neu auszurichten.
Langfristig denken, gezielt handeln
Die Buy-and-Hold-Strategie ist ein leistungsfähiger Ansatz, um von der langfristigen Entwicklung der Weltwirtschaft zu profitieren. Doch sie erfordert ein Verständnis dafür, dass "Halten" nicht gleichbedeutend ist mit “Nichts tun”! Regelmäßige Überprüfungen und sinnvolle Anpassungen stellen sicher, dass Ihr Portfolio stets optimal aufgestellt ist, um langfristige Renditeziele zu erreichen und Risiken zu minimieren.
Ein gut gepflegtes Portfolio bleibt damit nicht nur stabil in seinem Ansatz, sondern auch flexibel in seiner Verteilung – und das ist der Schlüssel zu nachhaltigem Anlageerfolg.
Lassen Sie Ihr Portfolio professionell betreuen
Ein Portfolio regelmäßig zu überprüfen, an neue Gegebenheiten anzupassen und strategisch für die Zukunft auszurichten, erfordert nicht nur Fachwissen, sondern auch Zeit und Aufmerksamkeit. Für viele Anleger ist dies im Alltag eine Herausforderung, die leicht zu kurz kommt. Deshalb lohnt es sich, die Betreuung einem erfahrenen Team zu überlassen, das sich täglich mit den Entwicklungen auf den Märkten beschäftigt.