Trump gewinnt - was nun?
Florian G. Anderl und Martin Schuster 09.11.2016 Investment
Wie Sie sicherlich mitbekommen haben, hat Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl gewonnen und wird der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Im Vorfeld wurde viel darüber diskutiert, welche Auswirkungen seine Wahl für die weltweiten Börsen hat. Ein Schreckensszenario nach dem anderen wurde vorgestellt und die Stimmung an den Märkten wurde von Tag zu Tag schlechter.
Heute - ein paar Stunden nach der Bekanntgabe der Wahlergebnisse - macht sich Ernüchterung breit. Der DAX hat zwar kurzzeitig einen relativ großen Absturz verzeichnet, jedoch hatte er diesen nach einigen Stunden schon fast wieder ausgeglichen. Auch andere Börsen zeigen sich eher unbeeindruckt von der Wahl.
Schon vor der Wahl wusste man, dass politische Beben relativ kurz sind - dies war auch Anfang des Jahres beim Brexit bemerkbar. Ein paar Tage nach dem Referendum hatten sich die meisten Börsen bereits wieder erholt.
Wie geht es weiter?
Man geht davon aus, dass die Kurse bis Jahresende wieder ansteigen und man das Jahr positiv beendet. Sind Sie schon investiert, sollten Sie auch weiterhin in den Titeln engagiert bleiben. Alle anderen sollten zusehen, dass sie so schnell wie möglich einen geeigneten Einstiegszeitpunkt finden um die Jahresendrally mitnehmen zu können. Gerne helfen wir Ihnen dabei und beraten Sie bei dem Eintritt in die Märkte.
Eine Erhöhung des Leitzinses steht jetzt wohl auch auf der Kippe. Ursprünglich rechnete man an den Märkten mit einer Anhebung des Zinses im Dezember, da alle wirtschaftlichen Daten für eine neue Zinspolitik sprachen. Die FED ist laut erster Meldungen jedoch verunsichert, da niemand die genaue Politik von Herrn Trump vorhersagen kann. Sofern der neue Präsident seine Pläne aus dem Wahlkampf (teilweise) umsetzen kann, wird er eine expansive Fiskalpolitik wählen und mittels erhöhter Staatsausgaben (siehe EZB) die Wirtschaft versuchen anzukurbeln. Dies bedeutet erhöhten Konsum der Bürger und - durch die Vernetzung im Welthandel - somit auch ein globales Wirtschaftswachstum.
Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass der Präsident keine alleinige Entscheidungsmacht besitzt! Trump hat es zwar leichter als sein Vorgänger, da sowohl das Repräsentantenhaus als auch der Senat in republikanischer Hand ist, aber die Parteiführung hat sich schon während des Wahlkampfs gegen den Topkandidaten gestellt. Es kann daher gut sein, dass die meisten seiner Vorschläge geblockt werden und sich politisch nicht allzu viel ändert.
Aus diesem Grund muss man sich aktuell nicht zu sehr verunsichern lassen. Erst einige Monate nach Amtsantritt Ende Januar 2017 wird die politische Richtung von Trump sichtbar und man kann die Lage in Amerika besser beurteilen. Bis dahin kann man an den Märkten investiert bleiben, dann abwarten und eine Prognose für 2017 stellen.